Liebe Japan-Interessierte,
herzlich willkommen zur zwanzigsten Ausgabe von japanwissen.info!
Die Online-Zeitschrift feiert damit ihr fünfjähriges Jubiläum: fünf Jahre, in denen je vier Ausgaben erschienen. Inzwischen existieren 53 umfassende Empfehlungen und dazu verschiedenste Anregungen und Hinweise unter der Sparte „Iroiro“ … und die Zeitschrift wächst weiter.
Ein riesiges Dankeschön an alle Freundinnen und Freunde, die mich stets unterstützten! Vor allem an Hella, mit der ich den ersten Entwurf besprach, Teiji, der mir beibrachte, die Beiträge online zu setzen, Nana, die die Empfehlungen vor ihrer Veröffentlichung einer kritischen Lektüre unterzieht und – last but not least – Ihr / Euer umfangreiches Feedback, das immer wieder zu neuen Ausgaben anspornt. Inzwischen wurde die Zeitschrift auch in die Kataloge der Staatsbibliotheken aufgenommen.
In der ersten Ausgabe von japanwissen.info hatte ich im Dezember 2020, mitten in der Corona-Zeit, zur Zielsetzung der Zeitschrift geschrieben: „Die Bücher und Filme, die hier vorgestellt werden, sind wahre Perlen. Ihre Autorinnen und Autoren haben sich mitunter jahrelang nur diesem einen Thema verschrieben, manchmal gibt es neben ihnen keinen Menschen, der sich so gut in der Sache auskennt. Sie haben zum ersten Mal Quellen aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt oder Zusammenhänge gesehen, die noch niemand vor ihnen erkannt hat. […] Mit den Büchern halten wir die Ergebnisse ihrer jahrelangen Arbeit in der Hand.“
Dies gilt nach wie vor. Inzwischen sind auch zahlreiche Biografien und Autobiografien hinzugekommen, ein wichtiger Baustein, den ich anfänglich nicht im Blick hatte, aber: „Biography is history seen through the prism of a person.” (Louis Fischer, Journalist, 1896-1970).
Nun also: Herbstanfang
Am 22. September dieses Jahres sind Tag und Nacht gleich lang: Herbstanfang – und damit Zeit für diese neue Ausgabe.
Die neuen Empfehlungen
Wie immer könnten die Werke, die ich hier vorstelle, unterschiedlicher nicht sein.
Der erste Band eignet sich besonders gut, einen Jahrestag zu begehen, denn er entstand selbst anlässlich eines Jubiläums: Der Katalog wurde im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens zum 120jährigen Bestehen herausgegeben und begleitete die gleichnamige Ausstellung im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin im Herbst 1993. Der Band ist also selbst schon in die Jahre gekommen, seine Gliederung und hervorragende Aufbereitung lohnen trotzdem nach wie vor, ihn zu lesen und zu betrachten: „Japan mit den Augen des Westens gesehen. Gedruckte europäische Landkarten vom frühen 16. bis zum 19. Jahrhundert.“ Die Karten, die in diesem Katalog vereint sind, zeigen systematisch, wie sich aus den ersten Visionen der Seefahrer und Kartografen langsam die Umrisse der heutigen Inseln herausschälten.
Die zweite Empfehlung ist eine Sammlung von vier Essays von Isozaki Arata (1931-2022). Isozaki war nicht nur ein international gefragter Architekt, Träger des renommierten Pritzker-Preises, sondern auch ein kulturtheoretisch versierter Denker mit einem immensen Wissen, der in seinen Abhandlungen souverän bis kühn an westliche und östliche Theorien anknüpfte. In seinen Essays behandelt er das architektonische Erbe Japans und widmet sich dabei vor allem der Frage, aus welchen Gründen welche Gebäude zu bestimmten Zeiten als „besonders japanisch“ wahrgenommen wurden. Der Band ist in der hervorragenden Übersetzung und der wunderbaren Aufmachung ein echter Lesegenuss.
In der Sparte „Aktuelles“ möchte ich Sie in dieser Ausgabe auf die Kurzfilme des Niederländers Michael Rogge hinweisen. Michael Rogge (1929-2024) arbeitete als Bankangestellter erst einige Jahre in Hong Kong, danach fünf Jahre lang, von 1955 bis 1960, in Japan. Während dieser Zeit drehte er Amateurfilme über Land und Leute. Seinem Hobby blieb er auch später treu: Zeit seines Lebens sammelte er und produzierte auch selbst Dokumentarfilme über das Alltagsleben, Kunst und Religionen vor allem aus asiatischen Ländern. Heute bietet diese Sammlung einen filmischen Blick in die Geschichte.
– Ich hoffe, auch in dieser Ausgabe ist ein Thema dabei, das Sie anspricht.
Genießen Sie die kürzer werdenden Tage bei einem fesselnden Buch … ich wünsche Ihnen viel Spannung und Abwechslung!
– und freue mich darauf, mich zum Winteranfang mit neuen Empfehlungen zu melden.
Susanne Phillipps
22.09.2025 (Ausgabe 20)
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Bildnachweis
Header: Von Bruno Cordioli from Milano, Italy – Kimono enchantment, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10405206, Ausschnitt, Schrift eingesetzt.
Buch-Arrangement Historische Landkarten: Von Susanne Phillipps – Eigenes Werk
Buch-Arrangement Isozaki Arata: Von Susanne Phillipps – Eigenes Werk
In dieser Ausgabe:
Europas Vorstellungen von Japan – festgehalten auf reich verzierten Weltkarten:
Lutz Walter (Hg.) (1993). Japan mit den Augen des Westens gesehen. Gedruckte europäische Landkarten vom frühen 16. bis zum 19. Jahrhundert.
Auf der Suche nach “dem Japanischen” – Über die Interpretation von Architekturelementen:
Isozaki Arata (2025). „Das Japanische“ in der Architektur. Übersetzt von Nora Bierich. Herausgegeben von Ulf Meyer und Marco Kany.


