Liebe Japan-Interessierte,

herzlich willkommen zur achtzehnten Ausgabe von japanwissen.info!

Frühlingsanfang

Am 20. März dieses Jahres sind Tag und Nacht gleich lang: Frühlingsanfang – und damit Zeit für eine neue Ausgabe.

Die neuen Empfehlungen

Wie immer könnten die Werke, die ich hier vorstelle, unterschiedlicher nicht sein.

Zum einen empfehle ich den Forschungsbericht einer Gruppe japanischer Studenten, die vor über sechzig Jahren die Bundesrepublik Deutschland bereisten: „1964. Vier japanische Studenten erkunden Westdeutschland“. Um das Land jenseits des Klischees von Märchenschlössern und Romantischer Straße kennenzulernen, hatten sie ihre Tour akribisch vorbereitet. Insgesamt bereisten sie 64 Städte und zahlreiche Hochschulen, besuchten Fabriken, lernten unzählige Menschen auf ihrem Weg kennen und stellten in Vorträgen und Filmen ihre Heimat vor. Das Buch ist eine Reise durch die Bundesrepublik von damals, ein Plädoyer dafür, Fremdes selbst zu erleben, persönliche Brücken zu schlagen und internationale Freundschaften aufzubauen.

Zum anderen empfehle ich den grafisch beeindruckend gestalteten Band „Emergent Tokyo“. In diesem Buch stellt der Architekt und Autor Jorge Almazán besonders lebenswerte Orte Tokyos vor, die sich „von unten her“ (als so genannte bottom up-Prozesse) durch eine rege Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner eines Stadtbezirks formieren. Er analysiert die baulichen Eigenheiten dieser lebendigen städtischen Strukturen, von Geschäftsvierteln mit pulsierenden Leuchtreklamen bis hin zu Gegenden mit engen Nachbarschaften. Das Buch erklärt ihre historische Entwicklung und veranschaulicht die architektonischen Gefüge, die diese durchlässigen und anpassungsfähigen Stadtviertel ausmachen – wobei die Grafiken eine mindestens genauso wichtige Rolle spielen wie die Texte.

In der Sparte „Aktuelles“ möchte ich Sie auf die kommende Ausstellung der Fotografin Eva Maria Rugel hinweisen. Sie studierte Japanologie, in ihrer Abschlussarbeit befasste sie sich mit Fotograf/innen der Moderne. Beeinflusst von der japanischen Ästhetik schulte Eva Rugel als Weltreisende ihren Blick. Nun entdeckte sie eine ganz besondere, verwirrend-bezaubernde Aufnahmetechnik für sich, um die Welt mit einem anderen als dem gewohnten Blick zu zeigen. Zwischen dem 24. Mai und dem 21. Juni werden ihre Fotografien in der Ausstellung „Space in Motion“ in Freiburg zu sehen sein.

– Ich hoffe, auch in dieser Ausgabe ist ein Thema dabei, das Sie anspricht.

Genießen Sie die länger werdenden Tage bei einem fesselnden Buch … ich wünsche Ihnen viel Spannung und Abwechslung!

– und freue mich darauf, mich zum Sommeranfang mit neuen Empfehlungen zu melden.

Susanne Phillipps

20.03.2025 (Ausgabe 18)

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Bildnachweis 

Header: Von Bruno Cordioli from Milano, Italy – Kimono enchantment, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10405206, Ausschnitt, Schrift eingesetzt.

Buch-Arrangement Deutschlandreise: Von Susanne Phillipps – Eigenes Werk

Buch-Arrangement Emergent Tokyo: Von Susanne Phillipps – Eigenes Werk

In dieser Ausgabe:

Buch auf dem Spielbrett des Spiels "Deutschlandreise"

Deutschlandreise – Vier japanische Studenten auf Forschungstour durch das Land ihrer Sehnsüchte:

Takizawa Keizō (2021): 1964. Vier japanische Studenten erkunden Westdeutschland. Tagebuch einer Forschungs-Rundreise. Übersetzt von Kai Bohnert und Lisa Eidt mit Unterstützung von Satō Katsuhiko.

Buch eingerahmt von Stadtplänen von Tokyo

Lebendiges Tokyo – Architektonische Voraussetzungen für belebte Orte:

Jorge Almazán und Studiolab (2022): Emergent Tokyo. Designing the Spontaneous City.