Evakuiert und interniert – Das Schicksal japanisch-amerikanischer Familien während des Zweiten Weltkriegs

Buch "Das Lager in der Wüste" an einem Zaun mit Stacheldraht festgeklemmt

Yoshiko Uchida (2017): Das Lager in der Wüste. Die Entwurzelung einer japanisch-amerikanischen Familie. München: Iudicium. Übersetzt von Gerhard Bierwirth, mit einer Einführung von Traise Yamamoto und einem Nachwort des Übersetzers; broschiert, 220 Seiten.

Am Ende des 19. Jahrhunderts war die Auswanderung aus Japan möglich geworden. Die meisten Japanerinnen und Japaner wollten im Ausland durch harte Arbeit zu Wohlstand kommen und mit diesem Erfolg im Gepäck in die Heimat zurückkehren. Daher versuchten viele Angehörige der ersten Auswanderer-Generation (issei), ihr gewohntes Leben, ihre Sprache und Kultur auch im Ausland aufrecht zu erhalten. In Schulen sollte das Wissen um ihre Herkunft an ihre Kinder weitergegeben werden.

In den USA durften die Einwanderer die US-amerikanische Staatsbürgerschaft zunächst nicht annehmen, ihre im Land geborenen Kinder waren allerdings US-Amerikaner. Diesen Angehörigen der zweiten Generation (nisei) ging es vor allem um Anpassung, darum, in der Gesellschaft nicht aufzufallen.

Etwa 120.000 japanische Einwanderer und ihre Nachfahren lebten an der Westküste der USA, als die japanische Luftwaffe im Dezember 1941 Pearl Harbor angriff. Kurz darauf gab die US-amerikanische Regierung einen Erlass heraus, wonach die in den USA lebenden Japanerinnen und Japaner als potenzielle Feinde betrachtet wurden. Ein Dekret vom Frühjahr 1942 ordnete an, dass sie alle die Westküste verlassen mussten. Es gingen Gerüchte um, sie könnten als Spione für Japan tätig sein, gar eine japanische Invasion vorbereiten.

Sie wurden zunächst in Übergangslager, danach in so genannte Umsiedlungs- oder Internierungslager im Landesinneren deportiert. In den Baracken dort verbrachten die meisten von ihnen die Kriegsjahre bis zur Auflösung der Lager Ende 1945 bis Anfang 1946. Yoshiko Uchida hat dies erlebt und berichtet davon.

Anmerkung: Da Yoshiko Uchida US-Amerikanerin ist, steht wie in den USA üblich ihr Eigenname vor ihrem Familiennamen.

Skizze der USA mit Bundesstaaten, Internierungslager eingezeichnet, mit Name und Belegungszahl gekennzeichnet.

01. Karte mit den US-amerikanischen Internierungslagern während des Zweiten Weltkriegs, die Zahlen geben die Belegung an.

Über das Buch

Das Buch erschien im englischen Original 1982 unter dem Titel „Desert Exile: The Uprooting of a Japanese American Family“. 2017 wurde es in deutscher Übersetzung veröffentlicht.

Seit Kriegsende waren bis zur Veröffentlichung des Originals einige Jahrzehnte vergangen, und in dieser Zeit hatte sich durch die Bürgerrechtsbewegungen das soziale und politische Klima in den USA gewandelt. Uchida selbst schreibt im Nachwort dazu: „… es [d.h. die Veröffentlichung ihrer Erfahrungen] hat so lange gedauert, weil erst Jahre vergehen mussten, bis diese Worte endlich ein Zuhause finden konnten. Ich bin dankbar, dass sie es schließlich doch geschafft haben.“ (S. 12, 198).

Das Buch umfasst:

  • eine Einführung von Traise Yamamoto (14 Seiten);
  • den autobiografischen Text „Das Lager in der Wüste“ von Yoshiko Uchida (180 Seiten) mit Privataufnahmen der Familie Uchida und Fotos, die das Alltagsleben in den Lagern dokumentieren;
  • ein Nachwort des Übersetzers Gerhard Bierwirth (11 Seiten);
  • Anmerkungen und Abbildungsnachweise (9 Seiten).

Einführung

Unter der Überschrift „Ein außergewöhnlicher Kopf“ führt Traise Yamamoto in die Thematik ein und stellt die Autorin vor. Dabei legt sie ihren Fokus auf die Beobachtung, dass Yoshiko Uchida ihre Eltern und überhaupt die Einwanderinnen und Einwanderer der ersten Generation immer einfühlsam und voller Achtung beschreibt.

Denn es war durchaus nicht so, wie häufig angenommen wird, dass Angehörige vor allem der ersten beiden Auswanderergenerationen (issei und nisei) sich nicht gewehrt und stattdessen alles klaglos ertragen hätten. Auch unter ihnen gab es Wut und Auflehnung, zum Teil wehrten sie sich mit rechtlichen Mitteln (S. 8). Die folgenden Generationen (dritte und vierte, sansei und yonsei) hatten es insofern leichter, als dass ihre Zeit durch Bürgerrechtsbewegungen und Studentenunruhen geprägt war.

In ihrer feinfühligen Beschreibung leuchtet Yoshiko Uchida Missverständnisse und mangelhafte Kommunikation zwischen den Generationen aus, immer in dem Ansinnen, die ältere Generation der issei in all ihrer menschlichen Komplexität darzustellen, stets mit Respekt und Bewunderung für die Eltern: „freundliche, mitfühlende und kompetente Menschen – mit all ihren individuellen Eigenheiten – die sich in der mit Rassismus gepaarten irrationalen, verstörenden und zerstörerischen Hysterie der Kriegszeit behaupten mussten“ (S. 11-12).

Und diese Haltung geht auch aus ihrer Buchwidmung hervor: „In Gedanken an meine Mutter und meinen Vater und all die issei, die stark und mutig waren.“

Die Autorin

Yoshiko Uchida (1921-1992) studierte an der University of California (Berkeley) Englisch, Geschichte und Philosophie, bis ihre Familie während des Krieges interniert wurde. In den Lagern arbeitete sie als Grundschullehrerin. Nach dem Krieg wurde sie Autorin für Kinder- und Jugendbücher, veröffentlichte über Jahrzehnte hinweg und begründete mit ihren Büchern die Sparte der japanisch-amerikanischen Kinder- und Jugendliteratur (S. 9).

Ihr Gesamtwerk umfasst laut Traise Yamamoto vier Themengruppen:

  • japanische Volkserzählungen;
  • Geschichten mit japanischen Protagonisten in Japan;
  • Geschichten mit japanischen Protagonisten in den USA;
  • Geschichten, die die Beziehung zwischen der ersten und zweiten Auswanderergeneration behandeln (S. 10).

1952 bis 1954 hielt sich Yoshiko Uchida in Japan auf und studierte dort traditionelles Handwerk und Zen-Philosophie. Die Zeit in Japan nutzte sie zur Auseinandersetzung mit dem Herkunftsland ihrer Eltern, und die Erfahrungen dort beschreibt sie rückblickend als sehr erfreulich, da sie während des Aufenthalts eine positive Einstellung zu Japan gewinnen konnte. In ihren Büchern verarbeitete sie diese Erlebnisse und trug so mit dazu bei, dass andere junge japanischstämmige Amerikanerinnen und Amerikaner ihr Selbstwertgefühl stärken konnten (S. 10).

Die autobiografischen Aufzeichnungen

Die Aufzeichnungen „Das Lager in der Wüste“ umfassen insgesamt acht chronologisch angeordnete Kapitel von unterschiedlicher Länge. Die Kapitel handeln vom Alltagsleben vor dem Krieg, von den direkten Folgen für die Familie nach der Bombardierung von Pearl Harbour, vom Leben im Sammellager Tanforan und im Internierungslager Topaz.

In dem abschließenden Epilog beschreibt Yoshiko Uchida in groben Zügen den Werdegang der Familienmitglieder und die Entwicklung der allgemeinen Stimmungslage nach dem Krieg.

Das Alltagsleben vor dem Zweiten Weltkrieg

Schwarzweiß-Foto eines mit Auslagen reichlich ausgestatteten Geschäfts, Wände und Theke mit Bürsten, Hämmern, Dosen bestückt.

02. Ein von Japanern geführtes Geschäft in den USA der 1920er Jahre.

Yoshiko Uchida wuchs in Berkeley, Kalifornien, auf, zu einer Zeit, als vor allem in den Südstaaten der USA noch die räumliche und soziale Trennung von als „Rassen“ definierten Menschengruppen gelebt wurde. Dies betraf nicht nur das öffentliche Leben, sondern ging in alle Bereiche des privaten Lebens hinein (siehe Wikipedia: Stichwort Racial segregation). Uchida schreibt, dass sie in vielen Einrichtungen diskriminiert wurde. Für sie war es zum Beispiel üblich, vor einem Besuch zuerst anzurufen: ob der Friseur auch Japanerinnen die Haare schneide, ob es für sie als Amerikanerin japanischer Herkunft erlaubt sei, in einem bestimmten Schwimmbad zu schwimmen (S. 65).

Von gesellschaftlichen Zusammenkünften der weißen Klassenkameradinnen war sie ausgeschlossen. Studierende aus japanischstämmigen Familien trafen sich an der Universität in speziellen Clubs, trotz hervorragender Abschlüsse hatten sie schlechte Berufsaussichten (S. 61-69).

Bessere Wohngegenden waren andere Welten jenseits „imaginärer Linien“, in die sich Uchida fast nie hinein traute. Generell herrschte schon vor dem Zweiten Weltkrieg eine anti-asiatische Stimmung, und es gab Plakate mit Texten wie „Japsen, macht Euch aus der Sonne hier. Zieht weiter“ (S. 25).

Der Vater arbeitete sich zunächst durch Fleiß, Disziplin und absoluter Kundenorientierung in einem Gemischtwarenladen nach oben und hatte dann eine Anstellung bei Mitsui. Mit liebevollem Blick schildert Uchida ihren Vater als ruhelos und immer in Aktion, als einen mutigen Mann, der sich nicht nur im Beruf, sondern auch in der Gemeinde sehr einsetzte, als jemanden, auf den immer Verlass war. Seine Ehefrau kannte er vor der Heirat nicht, die Ehe wurde von ehemaligen Professoren der beiden arrangiert.

Ihre Mutter beschreibt Uchida als eine ruhige und äußerst bescheidene, sanfte Frau, die wie viele Frauen ihrer Generation Gedichte verfasste, von denen einige in den Text aufgenommen wurden und die Stimmung wunderbar einfangen (S. 46, 113, 159, 188). Zugleich bewundert sie den Mut, den die Mutter aufbrachte, um ihre Heimat und ihre Familie – alles ihr Vertraute – zu verlassen, um im fernen Ausland einen ihr vollkommen fremden Mann zu heiraten: Ihr Wirken sei hervorgegangen „aus einer ganz besonderen Geisteshaltung“ (S. 26).

Mutter und Vater waren äußerst aktiv im gesellschaftlichen Leben, in der Kirchengemeinde, großzügig in Geld- und Sachspenden und vor allem auch in ihrer Zeit, die sie dafür einsetzten, um andere Auswanderinnen und Auswanderer zu unterstützen. Für viele war die Kirchengemeinde eine wesentliche Stütze, der gesellschaftliche Dreh- und Angelpunkt, die Gemeinschaft der Ersatz für eine Großfamilie (S. 54, Informationen über die japanischen unabhängigen Gemeinden gibt es hier).

Zwischen den Kulturen

Familie Uchida war eine christliche Familie, und zugleich waren im Jahresablauf die alten Bräuche der Heimat noch lebendig. So wurde zum Beispiel das Neujahrsfest in großem Stil mit all seiner Symbolik wie in der Heimat gefeiert; den Trauerfeiern und der Verehrung der Toten galt besondere Bedeutung (S. 38, 53).

Rechtlich gesehen hatten die Eltern in den USA eine Daueraufenthaltsgenehmigung, während ihre in den USA geborenen Kinder US-amerikanische Staatsbürgerschaft hatten, sich ganz und gar als US-Amerikanerinnen und Amerikaner fühlten und damit ganz andere Wertvorstellungen als ihre Eltern hatten (S. 59).

Uchida und ihre Schwester wurden freizügiger erzogen als Kinder anderer Immigrantenfamilien. Uchida weigerte sich sogar, auf die japanische Sprachschule zu gehen. Japanisch zu lernen hätte ihr „Anderssein“ betont, „etwas, gegen das wir zur damaligen Zeit mit aller Macht ankämpften“ (S. 60). So war der Alltag ein Leben im Dazwischen: Im Englischen mit japanischen Grußworten, das Essen ein Gemisch aus japanischen und amerikanischen Speisen.

Uchida beschreibt mehrere Augenblicke, in denen sie sich ihrer „doppelten Persönlichkeit“ bewusst wurde, zum Beispiel bei der Frage, für welche Nation sie bei den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles 1932 die Flagge schwenken sollte. Sie war erschrocken und verwirrt, als ihre Kusine lauthals die japanischen Athleten unterstützte (S. 61).

Die Diskriminierung verstärkte ihr Minderwertigkeitsgefühl und ihre Selbstverleugnung. Viele nisei begannen, ihr eigenes Japanischsein abzulehnen, manchmal schämten sie sich für die issei, sogar für ihre eigenen Eltern und fühlten sich bei deren überaus höflichen Verhalten öffentlich bloßgestellt (S. 65-66).

Uchida wollte besonders amerikanisch sein, war geschockt, als eine Fremde sie für ihre englischen Sprachkenntnisse lobte und schämte sich – lange bevor japanische Speisen ihren Siegeszug um die Welt antraten – beim Picknick in der Öffentlichkeit für die Essstäbchen, die die Eltern auspackten (S. 58).

Zusammenfassend schreibt sie: „De facto wurden wir nisei von unserem eigenen Land als minderwertige Amerikaner und vom Heimatland unserer Eltern als minderwertige Japaner abqualifiziert.“ (S. 69).

Mit der Bombardierung von Pearl Harbor

Da der Vater in der japanischstämmigen Gemeinde eine gewisse soziale Stellung innehatte, wurde er noch am Tag der Bombardierung von Pearl Harbor durch die japanischen Streitkräfte am 7. Dezember 1941 vom FBI abgeführt, die Mutter und die beiden Schwestern wurden in der ersten Zeit im eigenen Haus von einem FBI-Beamten überwacht. Es folgten Tage der Ungewissheit. Die Eltern wurden als „feindliche Ausländer“ eingestuft, ihre Bankkonten eingefroren (S. 70-74).

Die Verhafteten mussten verunsichernde Befragungen über sich ergehen lassen. Gerüchte waren im Umlauf, viele Studierende verließen die Hochschule, um bei ihren Eltern zu sein, andere mussten für ihre verhafteten Väter im Laden einspringen (S. 73-77).

Während die Japanischstämmigen versuchten, mit dem Kauf von Kriegsanleihen und der Registrierung zur Zivilverteidigung besonders gute Amerikaner zu sein, verbreiteten sich Gerüchte über angebliche Aktivitäten einer „Fünften Kolonne“ wie Spionage oder die Störung von Kommunikationseinrichtungen. In späteren Untersuchungen wurden alle Unterstellungen widerlegt (S. 78).

Karikatur mit dem Titel „Waiting fort he Signal from Home“: eine unüberschaubare Masse unangenehm grinsender Asiaten wartet vor einem Kiosk mit dem Schild „Honorable 5th Column“, bei dem Packungen von TNT ausgegeben werden; ein Mann mit Fernrohr im Ausguck in Richtung Japan.

03. Eine zeitgenössische Karikatur mit der Überschrift „Warten auf das Signal von zu Hause“: Die japanischen Amerikaner werden als „fünfte Kolonne“ darstellt, die dem kaiserlichen Japan treu ergeben ist und sich auf eine Sabotage gegen die Vereinigten Staaten vorbereitet.

Die Evakuierung: Die Auflösung des bisherigen Lebens

Am 19. Februar 1942 erließ Präsident Roosevelt die Verordnung 9066, die den Kriegsminister dazu ermächtigte, die Landesteile zu definieren, aus denen einzelne oder alle Personen zu entfernen seien. Im sogenannten Militärbereich 1 entlang der gesamten Westküste betraf dies 120.000 Männer, Frauen und Kinder japanischer Abstammung (S. 80-81).

Sie mussten sich registrieren lassen, durften am Abend nicht mehr ihre Häuser verlassen und mussten Geräte wie Kurzwellenempfänger, Fotoapparate, Ferngläser und Waffen abliefern. Mit dem Erhalt des Internierungsbescheids musste innerhalb weniger Tage das gemietete Haus geräumt werden, der Besitz in Teilen verkauft, untergestellt, verschenkt werden. In ihrer Notlage wurden viele Familien ausgenutzt.

Am 1. Mai sollte die Familie Uchida als Familie Nummer 13453 in das Tanforan-Sammellager verbracht werden (S. 84-85).

Gut gekleidete japanische Dame und zwei Kinder warten mit aufgestapelten Koffern und Kisten am Straßenrand.

04. Die Evakuierung von japanischstämmigen amerikanischen Familien in Hayward, Kalifornien.

Im Sammellager Tanforan

Japanerinnen und Japaner mit Koffern und Kisten in Warteschlange vor der Tribüne der Pferderennbahn.
Kleines Mädchen mit verunsichertem Gesichtsausdruck am Hand ihrer Mutter.
Lange Schlange von Japanerinnen und Japanern, die sich quer über das Foto windet. Im Hintergrund neu errichtete Baracken.

05.-07. Ankunft von Familien im Sammellager Tanforan, einer Pferderennbahn auf einem etwa 48 Hektar großen Gelände (S. 122).

Ein Bus nach dem anderen brachte die evakuierten Personen japanischer Abstammung in das Lager. Nach den Aufnahmeverfahren wurden die Familien zu den ihnen zugewiesenen Boxen gebracht.

Die Familie kam in einer etwa 18 Quadratmeter großen Pferdebox unter, die mit drei Feldbetten bestückt war. An der Decke baumelte eine Glühbirne, auf dem Boden war Linoleum ausgebreitet, der Pferdegeruch hing noch in der Luft (S. 97). Die Bretterwände waren nicht dicht, Kälte drang ein. In der Enge gab es keinerlei Privatsphäre, was in vielen Familien zu Spannungen führte (S. 101).

Yoshiko Uchida fiel auf, dass Menschen oft rannten, und zwar, um in irgendeiner Warteschlange ziemlich weit vorn zu stehen, um nicht so lange ausharren zu müssen – für Essen, um Wäsche oder Geschirr zu waschen, um Geld gegen Waren einzutauschen, um zu duschen. In der Verunsicherung machte sich zunächst eine gewisse Rücksichtslosigkeit breit (S. 103). „Als wir so in dieser Schlange standen, die an eine Armenspeisung gemahnte, fühlte ich mich herabgesetzt, gedemütigt und vom Heimweh überwältigt. Und ich sah die unsagbare Traurigkeit im Gesicht meiner Mutter.“ (S. 98).

Gut gekleidete Japanerinnen und Japaner stehen geduldig in der Schlange vor der Essensausgabe, ihr Geschirr und Besteck in Beuteln bei sich tragend.

08. Anstehen für das Abendessen. Alle Internierten brachten ihr eigenes Geschirr und Besteck mit und spülten es nach Gebrauch. Mit der Zeit bastelten sie sich raffinierte Behälter, in denen sie ihr Geschirr zu den Speisesälen trugen (S. 106). Uchida beobachtete, dass Kinder, die ihren Alltag mit „Mama, Papa, Kind“ nachspielten, nicht selbst kochten, sondern sich für Mahlzeiten an fiktive Speisesäle anstellten (S. 119).

Ein Bretterverschlag, Eingang zur Damentoilette.

09. Toiletten für Damen.

Nach fünf Monaten kam der Vater ins Lager nach und erzählte aus der Zeit seiner Haft (S. 107-112). Mehrmals erwähnt Uchida, wie hellhörig die Boxen waren: Jedes kleine Geräusch und natürlich jedes Gespräch war von den Nachbarn zu hören. Nirgendwo und niemals gab es die Möglichkeit sich zurückzuziehen (S. 129). Die Ungewissheit zerrte an den Nerven und ließ jedes aufkommende Gerücht plausibel erscheinen. Dies alles führte dazu, dass die Leute untereinander öfter in Streit gerieten (S. 132).

Eine Holzbaracke von über einhundert Metern Länge, viele Holzverschläge stehen offen, vor den Eingängen Holzbretter auf der Erde.

10. Eine Reihe von Pferdeboxen, in denen die Familien untergebracht wurden. Jede Wohneinheit bestand aus zwei kleinen Zimmern, von denen das hintere keine Außentür und kein Fenster hatte.

Ein alter Mann und seine erwachsene Tochter sitzen auf einem Feldbett in einem fensterlosen Bretterverschlag, an der Wand hängt eine Glühbirne herunter.

11. Im fensterlosen Hinterzimmer standen die Betten.

Uchida beschreibt anschaulich, wie die Internierten es schafften, in ihrer Ausnahmesituation alles Erforderliche für einen geregelten Alltag einzurichten. Es gab englisch- und japanischsprachige Gottesdienste am Sonntag, die Internierten sorgten für die notwendige Infrastruktur und organisierten zahlreiche kulturelle Projekte. Zur Unterstützung erhielt die Bibliothek viele Buchspenden von außen, besonders von Schulen, und Uchida beschreibt den bewegenden Moment, in dem sie ein Buch ihrer Grundschule in der Hand hielt, in das sie vor Jahren ihren eigenen Namen eingetragen hatte (S. 121).

Uchidas Vater war nach der Rückkehr aus seiner Haft in der Selbstverwaltung aktiv. Es gab verschiedene Arbeiten für die Internierten, vergütet mit acht bis sechzehn Dollar pro Monat, und Uchida arbeitete als Grundschullehrerin (S. 119-124).

Eine Frau kümmert sich um die Pflanzen in den drei kleinen Beeten vor ihrem Bretterverschlag.

12. Die Internierten schafften in ihrer Umgebung einen neuen Alltag: Viele legten kleine Gärten vor ihrer Baracke an, auf einer ehemaligen Müllhalde pflanzen die Insassen Levkojen, Iris und Ringelblumen (S. 126).

Das Internierungslager Topaz

Nach einigen Monaten erhielt Familie Uchida einen Bescheid zur Verlegung, dieses Mal in das Lager Topaz. Der Vater baute Kisten und machte den Hausrat der Familie transportfähig (S. 134). Eine mehrtägige Zugfahrt brachte sie an einen unwirtlichen Ort: ohne Bäume, ohne Gras, bewachsen nur von trockenen, dürren Sträuchern, eine Gegend „so tot wie gebleichte Knochen“ (S. 137-141).

Quadratischer Grundriss, der wiederum in Quadrate unterteilt ist, die mit langen rechteckigen Baracken gefüllt sind.

13. Projektplan des Lagers Topaz im Bundesstaat Utah, eines der Umsiedlungslager, das man in unwirtlichen und schwer zugänglichen Gegenden errichtet hatte (S. 142).

Das Lager bestand aus 42 Blöcken mit je 12 Baracken um eine Kantine, eine Wäscherei, eine Toiletten- und Waschanlage. Das Lager war 2,5 Quadratkilometer groß.

Langgestreckte Holzbaracken in der Wüste.

14. Eine Vogelperspektive des Lagers: „endlose Reihen von flachen, mit Dachpappe gedeckten Baracken“ (S. 142).

Mit der Ankunft erhielt Familie Uchida Anweisungen, auch sprachliche Hinweise: „Sie sind jetzt in Topaz, Utah […] Hier sagen wir zu einer Kantine Speisesaal. Die Lagerpolizei heißt hier bei uns Sicherheitsrat. Wir sprechen von Anwohnern, nicht von Internierten. …“ (S. 145).

Bei der Beschreibung von Topaz betont Uchida immer wieder die Unwirtlichkeit des Ortes – ein Kapitel heißt: „Topaz. Kälte und Verzweiflung“: Wolken von Staub, die bei jedem Schritt aufgewirbelt werden, heftige Stürme, die durch das Lager fegen. Es gab keine grüne Vegetation, und die Temperaturunterschiede konnten an einem einzigen Tag über 30 Grad betragen (S. 146). In dem nie aufhörenden Kampf gegen den Staub waren Uchida und ihre Schwester immer leicht krank (S. 151).

Ein von Zäunen und Stacheldraht umgebenes flaches Gelände im Schnee, im Hintergrund die Berge.

15. Den Abend empfand Uchida als die schönste Tageszeit: wenn der Sand die Wärme der Sonne noch speicherte und der Mond aufging (S. 148).

Hier das Gemälde „Neumond“ vom 1. Januar 1943 von Chiura Obata.

Uchida arbeitete wieder als Grundschullehrerin, viele Internierte gründeten neue Betriebe und stemmten sich mit Hilfe sozialer Aktivitäten gegen das Leben voller Erniedrigungen.

Trotzdem brachte das Lagerleben schlimme soziale Folgen mit sich, wie die Zerrüttung von Familien, Diebstahl, Unzufriedenheit und Streitigkeiten: „Das Gezänk der Leute untereinander verbreitete sich im Lager wie eine Seuche.“ (S. 161-174). Der Frust und der Zorn einiger junger Menschen richteten sich zunehmend gegen die Menschen, die versuchten zu vermitteln. Das betraf auch Uchidas Vater, der in allen denkbaren Komitees und Organisationen aktiv war, um das Leben im Lager in geordnete Bahnen zu lenken. Als Vermittler zwischen den Internierten und den US-Amerikanern war er zunehmend Angriffen und Drohungen ausgesetzt (S. 182-183).

Anfang 1943 änderte die US-Armee ihre Rekrutierungspraxis. Während Japanischstämmige bis dahin nicht zum Militär durften, suchte die Armee nun Freiwillige in den Lagern und bezeichnete den Kampfeinsatz als Beweis der Loyalität gegenüber ihrem Land. Es wurden Sondereinheiten innerhalb der US-Armee eingerichtet, was die Internierten in ihrer Befürwortung und Ablehnung zum Militärdienst noch stärker gegeneinander aufbrachte und die nisei (mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft) vor eine quälende Entscheidung stellte (S. 176-179).

Uchida beschreibt, wie belebend es wirkte, wenn sie unter bestimmten Umständen das Lager für kurze Zeit verlassen durfte. Die Armee plante, die Lager so schnell wie möglich aufzulösen, und unter ganz bestimmten Bedingungen wurde der Wegzug erlaubt. Vor allem jungen Menschen sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihre Ausbildung bzw. ihr Studium fortzusetzen. 1942 durften Uchida und ihre Schwester das Lager verlassen, um zu studieren (S. 167-186).

Epilog

Bodenplatten aus Beton mit Gedenktafeln, im Hintergrund eine US-amerikanische Flagge.

16. Flagge und Gedenkstelle am ehemaligen Ort des Lagers.

Platte aus Bronze mit Erklärungstext zur Geschichte von Topaz.

17. Schild mit Informationen zum Lager Topaz.

Aus der Luft sind die Grundrisse der Baracken und Zäune des Lagers schattenhaft im Boden zu erkennen.

18. Luftaufnahme von dem Ort, an dem sich das Lager Topaz befand. Im Boden sind die Spuren der Gebäude erkennbar.

In dem Epilog schildert Uchida, wie das Leben für sie, ihre Familie, Verwandte und Freunde nach dem Krieg weiterging. Viele Familien hatten alles verloren, weil sie Anfang 1942 mitten aus ihrem beruflichen Aufstieg herausgerissen worden waren und ihren Besitz falschen Freunden anvertraut hatten (S. 162, 185).

Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Japan konnte Uchida mit der japanischen Herkunft ihrer Familie besser umgehen: „Anders als in meiner Jugend bin ich heute stolz darauf, eine japanischstämmige Amerikanerin zu sein, und dieses Wissen gibt mir Selbstvertrauen.“ (S. 196). Und: „Das Japanische unserer Eltern ist noch immer ein wesentlicher Teil von uns.“ (S. 54).

1952 wäre es ihren Eltern möglich gewesen, die US-amerikanische Staatsbürgerschaft anzunehmen, besonders die Mutter wollte dies aber nicht in Anspruch nehmen, da sie an den damaligen Massenveranstaltungen nicht teilnehmen wollte. Der Vater akzeptierte ihre Entscheidung (S. 59).

Ein politisches Buch

Uchida ist stolz darauf, wie die ersten beiden Einwanderergenerationen diese „vernichtende Prüfung“ überstanden hatten, sieht die Vorfälle als beschämend nicht für die japanischstämmigen Amerikanerinnen und Amerikaner, die das durchgemacht haben, sondern beschämend für „unser Land“ (S. 14).

Das Buch ist insofern eine Anklage, als dass Uchida hervorhebt, dass sich die Vertreibung der japanischstämmigen Amerikaner allein aus rassistischen Gründen vollzog (S. 82). Es gab Umfragen, die die Treue der japanischstämmigen Amerikanerinnen und Amerikaner zu ihrem neuen Land USA testeten und die eine hohe Loyalität feststellten. Uchida schreibt: „Das Japanische meiner Eltern hatte nie etwas Nationalistisches an sich.“ (S. 59).

Deshalb spricht Yoshiko Uchida in einem Brief an Mine Okubo, die dasselbe Schicksal erlitten hatte, vom „Verrat unserer Regierung“ (S. 7), Staatsbürgerschaft bedeute nicht unbedingt Rechtsgarantie (S. 8).

„Heute würde ich mir meine Bürgerrechte nicht nehmen lassen, ohne mich heftig dagegen zu wehren, und vermutlich wären viele Amerikaner bereit, mich in meinem Widerstand zu unterstützen.“ (S. 191).

Nachwort von Gerhard Bierwirth

In seinem Nachwort gibt Gerhard Bierwirth zunächst eine Übersicht über die Literatur von japanischstämmigen Amerikanerinnen und Amerikanern, (autobiografische) Berichte über die Zeit der Internierung und Berichte unabhängiger Gremien, die zur Basis für spätere Entschuldigungen und Entschädigungen seitens der Politik wurden (S. 201-202).

Er zeichnet die politische Entwicklung vor dem damaligen Zeitgeschehen nach (S. 202-204) und rekapituliert die Auseinandersetzung, die bei der Behandlung des Themas im Mittelpunkt steht: der Streit um die richtigen Bezeichnungen: „Evakuierung“ oder „zwangsweise Vertreibung“? „Internierung“ oder „Inhaftierung“? und – daher die Überschrift des Epilogs: „Was heißt hier Lager?“ – die wichtigste Frage: Wie sollen die Lager bezeichnet werden?

Zunächst wurde der Begriff „Konzentrationslager“ benutzt, „ … aber nach dem Zweiten Weltkrieg, im vollen Bewusstsein der von den Nazis in den europäischen Todeslagern begangenen Grausamkeiten, hat dieser Begriff eine ganz andere Bedeutung bekommen. Die amerikanischen Umsiedlungslager waren kahl und unwirtlich und in ihnen zu leben war oft sehr hart, aber es waren keine Todeslager.“ (Komitee zur Bearbeitung der Umsiedlung und Internierung von Zivilpersonen während des Krieges, CWRIC, S. 206).

Im Einklang mit diesem Bericht machen viele Historiker auf den Bedeutungswandel des Begriffs „Konzentrationslager“ nach dem Zweiten Weltkrieg aufmerksam, was nahelegt, die amerikanischen Lager nicht als „Konzentrationslager“, sondern als „Internierungslager“ zu bezeichnen (S. 205-206).

Empfehlung

Der Text von Yoshiko Uchida ist eine der bedeutendsten Autobiografien, die die Zeit der Internierung in den US-amerikanischen Lagern zum Thema hat.

Der Text ist in zweierlei Hinsicht wichtig:

Zum einen ist die Thematik fast universal lesbar, auf andere Nationalitätskonflikte, Religionskriege oder Auseinandersetzungen zwischen Volksgruppen anwendbar. Ihre Beschreibung vom Leben zwischen den Kulturen, der japanischen ihrer eigenen Familie und der amerikanischen, an die sie sich unbedingt anpassen möchte, ist hervorragend.

Zum anderen versteht es Uchida, die Begebenheiten ganz genau zu beschreiben. Ihr Text ist eine stimmige Kombination von recherchierten Daten und selbst Erlebtem: von ihren Beobachtungen, von ihren Gefühlen und von Dialogen. Ihre einfachen Beschreibungen, in denen sie auf jegliche pathetische Übertreibung verzichtet, verleihen ihrem Text eine unbeschreibliche Authentizität.

Dafür gibt es zahlreiche Beispiele, sei es die Verzweiflung und Überforderung angesichts der Aufforderung, das Haus zu verlassen (S. 86-91), Momente des Abschieds (S. 92), die Stimmung während der Transporte (S. 95, S. 138) oder die Ängste während eines Sandsturms (S. 149, 157-158).

Diese Beschreibungen jenseits aller politischen Grabenkämpfe nennt der Übersetzer Gerhard Bierwirth als Motivation, dieses Buch gerade jetzt der deutschen Leserschaft vorzustellen. Dabei hebt er besonders Uchidas Fähigkeit hervor, über die schwierige Vergangenheit zu sprechen, „ohne zu beschönigen oder zu dramatisieren“ (Kursivierung im Original, S. 210-211).

Und diese beeindruckenden Beschreibungen machen das Buch absolut lesenswert.

Ausklang

Ab 1943 kämpften US-Soldaten japanischer Abstammung in einem eigens für sie geschaffenen Regiment, dem 442. Infanterieregiment, in Italien und Frankreich. Das Regiment kehrte als das meist dekorierte in die USA zurück.

Ein Platz voller japanischstämmiger US-amerikanischer Soldaten, die in Reihen stramm stehen.

19. Das 442. Infanterie-Regiment vor dem Einsatz in Europa.

Japanischstämmiger US-amerikanischer Soldat im Unterstand in einem Wald in Frankreich.

20. Japanischstämmiger US-Soldat in Europa.

1988 erließ der amerikanische Kongress ein Bundesgesetz, das japanischen Amerikanerinnen und Amerikanern, die während des Zweiten Weltkriegs interniert waren, Reparationen gewährte.

 

Susanne Phillipps

23.09.2022 (Ausgabe 08)

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Bildnachweis

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Buch-Arrangement Lager Wüste: Von Susanne Phillipps – Eigenes Werk

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11: By Dorothea Lange – U.S. National Archives and Records Administration, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17319338

12: By Dorothea Lange – U.S. National Archives and Records Administration, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17319545

13: Von Autor/-in unbekannt oder nicht angegeben – U.S. National Archives and Records Administration, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=80570032

14: Von Stewart, Francis, War Relocation Authority photographer, Photographer (NARA record: 8464475) – U.S. National Archives and Records Administration, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16545667

15: Von Chiura Obata – Online Archive of California, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79183210

16: Von mliu92 from San Mateo – Topaz site, Utah, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42277869

17: Von mliu92 from San Mateo – Topaz site, Utah, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42277854

18: Von Philkon Phil Konstantin – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7587202

19: By Nika Nashiro – This image was released by the United States Department of Defense with the ID 190507-O-PP334-004 (next).This tag does not indicate the copyright status of the attached work. A normal copyright tag is still required, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=78895420

20: By Photo Courtesy of U.S. Army – source, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3626317