Der Neubau einer Burgstadt

Das Buch "Hagi" neben einem Werbeprospekt für die Stadt und einem Stadtplan mit einer Fahrradroute

Peter Armstrong (2019). Hagi – A Feudal Capital in Tokugawa Japan. London, New York: Routledge; aus der Reihe „Routledge Studies in the Modern History of Asia; 200 Seiten.

Die Stadt Hagi ist ein Mythos, ein beliebtes Fotomotiv und Touristenziel. Gebäude und Straßenzüge aus der Edo-Zeit haben sich hier bis heute gut erhalten. In Ruhe kann man mit dem Fahrrad durch die engen Gassen radeln, entlang der Kanäle, vorbei an den Wohnhäusern von Politikern, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Umbau des japanischen Staates entscheidend mitbestimmten: Die Samurai aus Chōshū am Westzipfel der Insel Honshū forcierten den Sturz der Shōgunats-Regierung und die Wiedereinsetzung des Tennō als Staatsoberhaupt im Jahr 1868 entscheidend. 

Peter Armstrong zeigt in seinem Buch die Bedingungen, unter denen die Burgstadt (jōkamachi) Hagi entstand, und macht deutlich: Es war kein Zufall, dass der Widerstand gegen die Zentralregierung der Tokugawa genau von hier ausging.

Über das Buch

Auf eine Einleitung folgen insgesamt elf Kapitel (auf knapp 150 Seiten):

 

  1. The genesis of the Mōri family
  2. The site and its setting
  3. The precedent of Ōsaka
  4. The construction of the castle
  5. Reclaiming the site: the struggle with water
  6. Laying out the town
  7. The road system
  8. Land use in Hagi
  9. The social organisation of the Chōshū domain
  10. The national regulation of architecture
  11. The regulation of architecture in the Chōshū domain.
Traditionelles Gebäude mit weißem Verputz und braunen Holzverschlägen.

01. Museum der Stadt Hagi.

Der Hauptteil schließt mit einem Fazit und einem Nachwort (insgesamt 12 Seiten).

Das Buch enthält knapp 50 Abbildungen: Karten, Skizzen und Zeichnungen in Schwarzweiß, außerdem knapp 15 Listen und Tabellen. Der Anhang umfasst einen ausführlichen Materialteil:

1. Die skizzierte Seitenansicht von 51 Samurai-Anwesen zur Verdeutlichung der Beziehung zwischen der Richthöhe und dem zugeteilten Einkommen in koku (6 Seiten);

2. Eine detaillierte Liste: 25 Samurai-Familien, ihr Rang, zugeteiltes Einkommen, genaue Analyse der Architektur ihrer Anwesen: Lage, Gestaltung des Tors, der Mauern, des Daches, Größe der Fenster;

3. Eine Übersetzung der Vorschrift „Gokachūkasaku no sadame“ (1843);

4. Zwei Zeittafeln: Ereignisse in den Städten Hagi und Ōsaka.

Daneben gibt es ein Glossar japanischer Wörter, ein Literaturverzeichnis und den Index. 

Peter Armstrong ist Architekt. Außerdem lehrt er als Associate Professor, Senior Lecturer an der University of Sydney School of Architecture, Design and Planning.

Zur Einstimmung: das Wachhalten der Erinnerung

Das Buch eröffnet mit einem Paukenschlag: einer Beschreibung der alljährlichen geheimen Neujahrszeremonie der Daimyō-Familie Mōri in der Burg von Hagi, die etwa 260 Jahre lang unverändert ablief: The retainers would ask, ’Preparations to strike the Tokugawa Government are complete. What is your instruction?’ and the Lord would reply, ’The time is not yet ripe’ (S. XV).

Diese geheime Zeremonie hielt die Erinnerung an das Vorgehen von Tokugawa Ieyasu nach der Entscheidungsschlacht in Sekigahara im Jahr 1600 wach. Mōri Terumoto, Befehlshaber der westlichen Verbündeten, hatte vor der Schlacht seinen Hauptsitz in Hiroshima. Obwohl vorher diplomatische Abkommen getroffen worden waren, reduzierte Tokugawa Ieyasu Mōris Besitz nach dessen Niederlage in der Schlacht gnadenlos auf die Domäne Chōshū (d.h. auf die beiden Provinzen Nagato und Suō, der heutigen Präfektur Yamaguchi) ganz im Westen der Hauptinsel Honshū.

Weiß auf dunkelblauem Hintergrund: oben ein waagrechter Strich, darunter drei Punkte in Form eines Dreiecks.

02. Das Wappen der Mōri: ichi monji ni mitsu boshi („das Schriftzeichen für ‚Eins’ [ein waagrechter Strich] mit drei Sternen“).

Mōri Terumoto, kurz zuvor an der Seite von Toyotomi Hideyoshi bei der Invasion Koreas gescheitert, verlor dadurch seine gerade errichtete Festung in der Burgstadt Hiroshima und war dem finanziellen Ruin preisgegeben. Die Gefolgsleute der Mōri mussten sich entscheiden: ob sie mit großen finanziellen Einschränkungen in die neue Hauptstadt umziehen oder in Unsicherheit unter einem neuen Herrn in Hiroshima bleiben wollten. Viele zogen mit ihrem Herrn nach Hagi und nahmen eine Beschneidung ihres Einkommens hin, verzichteten sogar auf ihren Status als Samurai, um als Bauern oder Händler Geld verdienen zu können.

03. Mōri Terumoto (1553-1625) war ein bedeutender Gefolgsmann von Toyotomi Hideyoshi und blieb der Familie auch nach dessen Tod treu. Er war an Hideyoshis städtebaulichen Unternehmungen und an dessen Korea-Feldzug maßgeblich beteiligt (S. 10).

Portrait im Sitzen mit schwarzem Oberteil und weißer Hose.
Schwarzweiß-Aufnahme des Burgturms, Sicht von unten.

04. Historische Ansicht des Burgturms von Hiroshima.

Ausgangsbedingungen

Armstrong beschäftigt sich in seinem ersten Kapitel mit der Herkunft der Mōri-Familie (S. 9-16): Die offizielle Genealogie führt den Ursprung der Familie auf einen Prinzen im 8. Jahrhundert zurück. Über Reichtümer aus Silberminen war es der Familie Mōri möglich, den Kontakt zum Tennō-Hof in Kyōto über jährliche Geschenke aufrechtzuerhalten – Gaben, die besonders in den Wirren der vorangegangenen Kriegszeiten am Hofe sehr willkommen waren.

In den lang anhaltenden Kämpfen des 16. Jahrhunderts hatten sich die Mōri als stärkste Macht in Westjapan etabliert, während die Tokugawa die Vorherrschaft im Osten erringen konnten. In der Schlacht von Sekigahara im Jahr 1600 entschieden die Tokugawa die landesweite Vorherrschaft für sich.

Nach ihrem Sieg ordneten die Tokugawa die Landkarte Japans neu, und zwar „in verschiedenen Graden an Schonungslosigkeit“ („with varying degrees of ruthlessness“, S. 4).

Landkarte von Japan mit eingezeichneten Machtbereichen im 16. Jahrhundert.

05. Die Familie Mōri konnte über die Jahrhunderte hinweg ihre Machtposition halten, der Großvater Mōri Motonari (1497–1571) konnte den Einflussbereich der Familie (gelb eingezeichnet) während der Sengoku-Zeit sogar noch entscheidend ausdehnen.

Vertikale Bildrolle mit der Ansicht von 21 Kriegern mit Namen.

06. Mōri Motonari mit Familienmitgliedern und hochrangigen Vasallen.

Das System ist bekannt: Die Ländereien rund um die neue Hauptstadt Edo erhielten Familienangehörige und ihre treuesten Vasallen, den Verlierern der Schlacht entzogen die Tokugawa die angestammten Lande und wiesen ihnen neue Territorien zu. Armstrong beschreibt in seinem Buch das konkrete Vorgehen im Detail.

Im Falle der Mōri sollte die neue Hauptstadt an der Küste des Japanischen Meeres liegen: Hagi. Familie Mōri und ihre Gefolgsleute waren finanziell beschnitten, mit einer enormen Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen konfrontiert.

Das Gebiet war nur ein Viertel so groß wie ihr ehemaliges Lehen, verfügte über kaum Verkehrsanbindungen und eine schwierige Topografie: Hagi lag abseits von Verkehrswegen, in sumpfigem, morastigem, kaum erschlossenen Gebiet, das zum Teil gezeitenabhängig überschwemmt war. Es gab ein Fischerdorf, das Land wurde zur Viehzucht genutzt, verstreut in der Landschaft lagen einige Tempel und Schreine.

Die Tokugawa hatten das Land in der Überlegung gewählt, dass von den Mōri, ihren ehemalig gefährlichsten Gegnern, in Zukunft keine Gefahr mehr ausgehen sollte. Peter Armstrong zeigt, dass im Zusammenwachsen unter genau diesen widrigen Bedingungen eine Ausgangsbasis für den Sturz der Zentralregierung der Tokugawa in Edo geschaffen wurde. Viele Fäden führten von hier zur Wiedereinsetzung des Tennō im Jahr 1868 und zur Modernisierung Japans.

Portrait im Sitzen in grau gemustertem Oberteil.
Portrait im Sitzen in brauner Kutte.
Portrait im Sitzen mit grau-rotem Oberteil, auffallend junges Gesicht.
Portrait im Sitzen mit hellbraunem Oberteil mit Blumenmuster.

07.-10. Als einziger Daimyō-Familie war es den Mōri auch nach ihrer Niederlage 1600 in der Schlacht von Sekigahara erlaubt, die Tradition fortzuführen und zum Tennō-Hof Kontakt zu halten (S. 15). 07. Tennō Go-Yōzei (reg. 1586-1611); 08. Tennō Go-Mizunō (reg. 1611-1629); 09. Tennō Go-Kōmyō (reg. 1643-1654); 10. Tennō Go-Sai (reg. 1655-1663).

Luftbild der Bucht von Hagi.

11. Luftbild der Burgstadt von Hagi, Aufnahme von 1976. Im Süden teilt sich der Fluss Amu in die beiden Zweige Hashimoto (Westen) und Matsumoto (Osten).

Hagi liegt in einem Flussdelta, das in philosophischer Hinsicht nur ungünstige geomantische Bedingungen bot und in praktischer Hinsicht nicht die Möglichkeit barg, innerhalb kurzer Zeit eine neue Stadt zu aufzubauen. Der morastige Boden verlangte technisches Knowhow und damit hohe Investitionen, um ihn zu entwässern, vor Überschwemmungen zu sichern, Trinkwasser bereit zu stellen und ihn bewohnbar zu machen.

Aber trotz aller Widrigkeiten: Einige größere Städte in Japan waren inzwischen an Flussmündungen angelegt worden und mit genau diesen Problemen konfrontiert, das heißt es gab Experten für den Städtebau unter diesen Bedingungen. Außerdem lag der Ort im Südwesten Honshūs und war damit Teil des landesweiten Verwaltungssystems, das im 8. Jahrhundert eingeführt worden war: Grundlegende Strukturen in der Landnutzung, der Verteilung des Besitzes und der Besteuerung waren vorhanden (S. 2).

Blick von einer Anhöhe herab auf die Dächer von Hagi.

12. Blick auf Hagi heute. 1600 war dies eine Schwemmlandebene, Ort für Viehzucht und Fischerei.

Ōsaka: Vorbild für die neuen Städte am Fluss

In den Bergen standen Tausende von Burgen und Verteidigungsanlagen (yamashiro, Gipfel- oder Höhenburgen) und verfielen zu Ruinen. Sie waren Zeugen des „Zeitalters der Krieg führenden Lande“ (sengoku jidai), das 1477 mit dem Ōnin-Krieg begonnen hatte und erst mit der Entscheidungsschlacht 1600 beendet worden war. Die Höhenburgen waren gebaut in einer Zeit, in der man sich gegen die Nachbarn absichern und sich ständig nach allen Seiten hin verteidigen musste. Zu Friedenszeiten waren sie überflüssig geworden.

Modell, das den Blick auf die Bauweise und in die Innenräume des Burgturms freigibt.
Gemälde des Berges mit der Burg.

13. Schnitt durch ein Modell des Burgturms von Azuchi. Oda Nobunaga ließ die Burg auf dem Berg Azuchi am Biwa-See errichten. Sie gilt als erste moderne Burg Japans: eine Festung von enormer Größe und Pracht. Die Burgen seines Nachfolgers Toyotomi Hideyoshi in Kyōto, Ōsaka und Fushimi übertrafen die Burg Azuchi noch und dienten als Modell für weitere Burganlagen in der Edo-Zeit.

14. Alte Ansicht der Burg Azuchi.

Die Herrscher bauten neue Burgen und Städte in den Ebenen, vor allem an Flussmündungen, mit reichlich Platz für Gebäude und fruchtbarem Boden für die Felder (S. 3). Bei diesen Niederungsburgen diente das Wasser als Verteidigung: Sie wurden über hohe Mauern und tiefe Burggräben geschützt. Zur Landgewinnung und für die Sicherung zur Seeseite hin verfügten die Städte über künstlich gestaltete Küstenlinien (S. 43).

Die Städte wurden zu Verkehrsknotenpunkten vor dem bergigen Hinterland, denn der Warentransport wurde über Küstenschiffe abgewickelt: Fluss und Küste wurden zu günstigen Verkehrswegen für den Handel und sorgten für den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Krieg.

Stadtplan, Norden ist unten.

15. Modellstadt für die neuen Städte, die an Flussmündungen errichtet wurden, war die Stadt Ōsaka, hier auf einem Plan aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (Norden ist unten). Mit Ōsaka realisierte Toyotomi Hideyoshi einen städtebaulichen Prototyp, der einerseits auf alten Stadtstrukturen aufbaute und andererseits für neue Funktionen wie für die Verteidigung der Burg oder für die Ansiedlung von Daimyō und Kaufleuten neue Unterteilungen in verschiedene Stadtteile vornahm (S. 29). In ihrer Anlage deckte Ōsaka schon Ende des 17. Jahrhunderts die Erfordernisse der Zeit: für Regierung, Handel und Repräsentation gesellschaftlicher Strukturen in voneinander getrennten Stadtteilen (S. 24, 34).

Stadtplan mit unterschiedlicher Einfärbung verschiedener Stadtviertel.

16. Mōri Terumoto gehörte zu den ersten Daimyō, die planten, ihren Hauptsitz von den Bergen in die Küstenebenen zu verlegen. 1589 wurde mit dem Bau der Burg von Hiroshima begonnen (S. 6). Am Plan lässt sich die Gesellschaftsstruktur der Edo-Zeit ablesen: Im Zentrum liegt die Burg der Daimyō-Familie (gelb eingezeichnet), darum die Anwesen der Samurai, im Süden die Viertel der Kaufleute und Handwerker (schwarz), die Tempelgelände sind rot eingezeichnet.

Fragestellungen

In seinem Buch geht Armstrong zwei Hauptfragen nach:

  • Inwieweit entsprach der Städtebau am Anfang der Edo-Zeit den Vorgaben der Zentralregierung? Inwieweit wurden Vorgaben der Zentralregierung speziell beim Bau von Hagi umgesetzt? (S. 7).
  • Inwieweit herrschten in Hagi Besonderheiten, die letztlich den Sturz der Tokugawa-Regierung herbeiführten?

Die Burgstädte der Edo-Zeit resultieren aus gesetzlichen Vorgaben und administrativen Regulierungen der neuen Zentralregierung mit dem Ziel, Städte zu bauen, die der hierarchischen Klasseneinteilung der Gesellschaft entsprachen (S. 3).

1615 wurden zwei wichtige Verordnungen erlassen: Bukeshohatto (Gesetze für den Schwertadel) und Ikkoku ichijōrei (Gesetz über den Besitz von nur einer Länderei und einer Burg). Mit diesen und weiteren Erlassen war das Feudalsystem (bakuhan seido) genau ausbalanciert: Durch strategisch vergebenen Ländereien, deren einzelne Landesherren (Daimyō) über Bündnisse politisch akribisch ausbalanciert waren. Zugleich erhielt das Land eine einheitliche Struktur: Jede Domäne durfte nur eine einzige zentrale Burgstadt haben.

Die Aufbau von Hagi wurde von Regierungsbeamten genau überwacht, sie berichteten regelmäßig nach Edo (S. 75).

Der Bau der Burg von Hagi

Die Mōri hatten vielfache Erfahrung beim Bau von Burgen und Städten gesammelt. Für die Burg von Ōsaka hatten sie 1598 als Gefolgsleute von Toyotomi Hideyoshi 12.000 Arbeiter zu Verfügung zu stellen. Die Fertigstellung ihrer eigenen letzten Burg, in Hiroshima, lag nur wenige Jahre zurück (Baubeginn 1589).

Aber in der neuen, wirtschaftlich schwierigen Situation war es fast unmöglich, gute Handwerker und Kaufleute in Hagi anzusiedeln (S. 88). Armstrong liest die Skepsis in die wirtschaftliche Zukunft der Stadt ab an der überproportional hohen Zahl von 80 Prozent an Gebäuden, die nur angemietet, nicht im Besitz der Kaufleute und Handwerker waren (S. 89).

Armstrong beleuchtet die strategischen Überlegungen zur Lage der Burg, zeigt, wie konkurrierende Kriterien miteinander abgewogen wurden. Die Burg wurde schließlich von Juni 1604 bis Juni 1608 in einer Bauzeit von nur vier Jahren fertiggestellt (S. 38, 40).

17. Kuroda Kanbei, auch: Kuroda Yoshitaka (1567-1604). Als Chefstratege von Toyotomi Hideyoshi war Kuroda am Bau der Burgen von Himeji, Nagoya, Ōsaka und Hiroshima beteiligt (S. 6).

Bildrolle mit Portrait, in lässiger Haltung.
Plan mit eingezeichneten Gebäuden und Bäumen.

18.-20. Die Burg von Hagi:

18. Alter Plan der Burg.

19. Modell des Burgbergs. Die Burg stand bis 1870. Dann wurde sie als Zeichen der Bindung von Chōshu mit der neuen Regierung geschliffen.

20. Modell des Hauptgebäudes der Burg.

Modell des Berges mit der Burganlage.
Modell des Hauptturms

Die Anlage der Stadt

Die wichtigste Aufgabe bei der Anlage von Hagi bestand darin, die Wassermassen des Flusses unter Kontrolle zu bringen (S. 20). Der Städtebau an den japanischen Küsten barg die Herausforderung, über die Umleitung von Flussarmen und die Anlage von Kanälen die Bewegungen des Wassers zu kontrollieren (S. 45-46). Auch in Hagi griff man in die Topografie des Deltas ein, um die destruktiven Kräfte des Flusses möglichst zu minimieren. Trotzdem überschwemmten immer wieder verheerende Hochwasser Teile der Stadt.

In Hagi konnten weder die kosmologischen Vorstellungen von der Anordnung der Burg und der Ausrichtung der Straßen verwirklicht werden, noch konnten die Vorgaben der Zentralregierung zur Ansiedlung von Angehörigen bestimmter Klassen in die Praxis umgesetzt werden. Die gewünschte Trennung der gesellschaftlichen Stände war wegen des wenig erschlossenen Gebietes erst einmal gar nicht möglich (S. 35-36). Dies sollte langfristig zu einem besonderen Verhältnis zwischen den Herrschenden und ihren Untergebenen führen (S. 21-22).

Stein mit Schriftzeichen, die auf den Ursprungspunkt des Straßensystems hinweisen.

21. Ausgangspunkt der Messungen war ein Granitblock von ungefähr einem Meter Höhe an zentraler Stelle, der „Stein als Ausgangspunkt zur stadtplanerischen Einteilung eines Stadtviertels“ (machiwari genpyōseki), von dem aus die Neugestaltung der Stadt überwacht wurde (S. 54). Hier ein Beispiel eines solchen Steines: der Referenzstein für das Straßennetz in Ryōkawamura in der Stadt Niigata.

Gasse gerahmt von Mauern, unten Felsen, oben weißer Verputz.

22. Straßenzug in Hagi.

Das rechteckige Straßennetz, das über das leere Flussdelta gelegt wurde, nahm sich Ōsaka  zum Vorbild, wurde leicht modifiziert und an die Topografie von Hagi angepasst. Das Wohngebiet der höheren Samurai war beispielsweise dem äußersten, die Hauptburg umgebende Befestigungsring Sannomaru in Ōsaka nachempfunden, das wiederum sein Vorbild im Lageplan von Kyōto hatte (S. 51).

Luftaufnahmen lassen vermuten, dass die Straßennetze und Feldbegrenzungen, die angelegt wurden, auf die damals schon viele Jahrhundert alten Parzellierungen aus der Nara-Zeit (710-794) zurückgingen (S. 52).

Die Straßen als Spiegel der sozialen Klassen

Neben dem Transport hatten die Straßen und Gassen weitere Funktionen. Sie mussten Kontrolle über interne Bewegungen gewähren und Angriffe von außen abwehren. Deshalb wurde das reguläre rechteckige Straßennetz an vielen Stellen abgeändert: Schmale, unübersichtliche Gassen enden oft als Sackgassen vor Anwesen oder Kanälen, unübersichtliche Kreuzungen sollten Angreifer ins Leere laufen lassen (S. 70-71).

Außerdem zeigten die Lage und die Breite einer Straße den Rang der Anwohner an. Der Status einer Familie wurde in den Raum übersetzt: Die Distanz zur Burg und die Größe des Anwesens spiegelten im Feudalsystem das Verhältnis zwischen Herrn und Gefolgsmann genau wider (S. 75, 82). Selbstverständlich lebten Angehörige höherer Ränge in Nähe der Burg in höher gelegenen, von Überschwemmung weniger bedrohten Gebieten, in denen die Versorgung mit sauberem Trinkwasser gewährleistet war (S. 84).

Zweistöckiges Holzgebäude mit Vorbau und mit großen Fenstern.

23. Schrittweise konnten Verwaltungsgebäude und Schulen errichtet werden. Hier ein Foto der Schule der Domäne, Meirinkan. In der Schule wurden Kinder von Kriegern und Städtern gleichermaßen unterrichtet, ein Hinweis auf die Toleranz der Mōri.

Die Wertschätzung von Wissen und Fähigkeiten über Klasse und Rang brachte wirtschaftliche und technische Innovationen der Domäne entscheidend voran (S. 92-93, 105).

Dass in einigen Stadtteilen Kaufleute neben Samurai lebten, ist laut Armstrong weniger das Zeichen einer gewollten Gleichbehandlung oder einer Opposition zur Zentralregierung, sondern dem hurtigen Aufbau der Stadt geschuldet: Anfänglich konnten noch nicht alle Viertel entsprechend der Vorgaben gestaltet werden, in den folgenden Jahrhunderten trennten sich aber die Wohnbereiche der Samurai und die Geschäfte der Kaufleute zunehmend (S. 77-78, 82).

Auffällig ist, dass die Straßen in Hagi zwar die Standesunterschiede genauso repräsentieren wie in anderen Städten, dass die Straßen im Vergleich aber generell sehr viel schmaler sind als in den Hauptstädten Kyōto oder Ōsaka (S. 74).

Die Häuser der Stadt

Die Stadt der Edo-Zeit bestand im Grunde aus zwei Häusertypen:

Zum einen gab es das meist schmale Stadthaus (machiya) der Kaufleute und Handwerker, in Reihe mit den Nachbarn, mit einem Laden an der Straßenfront und dahinter den privaten Räumen und Innenhöfen der Ladenbesitzer.

Holzhaus mit Schaufenstern und Vorhang (nori) am Eingang.
Enge, leicht geschwungene Gasse mit Holzgebäuden, Ladenschilder an jedem Haus.

24.-25. Straßenfronten von Kaufläden.

Zum anderen gab es die Residenzen der Samurai (buketsukuri): alleinstehende Gebäude, die von Gärten und Nebengebäuden umgeben und durch Mauern nach außen hin abgeschirmt waren.

Enge Gasse gesäumt von Holzgebäuden und Mauern.

26.-27. Straßenfronten von Samurai-Anwesen in Hagi.

Enge Gasse gesäumt von Holzgebäuden und Mauern.

In beiden Klassen gab es feine Abstufung (S. 97-99, 102-103), denn die Gestaltung der Anwesen war durch Gesetze strikt reguliert: Zum Beispiel waren die Länge der Straßenfront und die Anzahl und Größe der Tore für die Anwesen von Samurai unterschiedlichen Rangs genau festgelegt (S. 66, 72).

Theoretisch hatten Bauern in der feudalen Stadt der Edo-Zeit keinen Platz. In Hagi war das anders, noch Jahrhunderte nach der Besiedlung gab es Felder im Flussdelta (S. 89).

Vorgaben der Zentralregierung

Armstrong führt an, dass der Städtebau in den Anfangsjahren der Edo-Zeit vor allem auf Vorbilder der Vergangenheit zurückgriff und auf diese Weise sehr ähnlich gebaute Städte entstanden. Die Direktiven der Zentralregierung waren kein in sich geschlossenes Set neuer Prinzipien, sondern basierten auf praktischer Erfahrung. Armstrong zeigt an ausgesuchten Beispielen, wie die Zentral- und Lokalregierungen auf bestimmte Ereignisse mit Erlassen reagierten.

Erst 1635, unter dem dritten Shōgun Iemitsu, wurde eine Verordnung erlassen, entsprechend dem Rang und dem Status zu bauen – zu einer Zeit, als die meisten neuen Burgstädte schon geplant und in Teilen realisiert waren. Die Anweisungen standen in Einklang mit konfuzianischen Konzepten zur gesellschaftlichen Ordnung: Die Gebäude sollten ein deutlich sichtbares Abbild von Klasse, Rang und Höhe des von der Regierung zugeteilten Reisstipendiums sein.

Die Bauelemente, an denen dies abgelesen wurde, waren die Größe des Anwesens (Vorgaben der Zahl der Tatami-Matten für die Räume), die Gestaltung der Empfangshalle, die Zahl, Größe und Ornamentik der Eingangstore usw. (S. 107-109).

Die enge Verbindung zwischen (vorgeschriebener) Lage, Größe und Pracht der Behausung und dem offiziellen Rang war aber schon in den kaiserlichen Hauptstädten wie Kyōto oder Nara Usus gewesen. So stellt Armstrong fest, dass die ersten Erlasse der Tokugawa zur Architektur zwar dazu dienten, Standesunterschiede nach außen hin sichtbar zu machen, dass dies aber an sich keine große Neuerung war. Mit den Jahrzehnten wurden andere Punkte wichtiger: zum einen der generellen Knappheit an Baumaterialien (vor allem Holz) entgegenzuwirken, zum anderen einen besseren Schutz vor Feuer zu gewährleisten.

Vor allem für die Außenwände und die Dächer wurde der Gebrauch von feuerresistenteren Materialien vorgeschrieben. Aufgrund der Verordnungen änderten die Häuser in der Hauptstadt Edo innerhalb eines Jahrhunderts ihr Aussehen: Holzoberflächen und Schilfdächer machten verputzten Wänden und Ziegeldächern Platz (S. 114-116).

Kataloge zur Auswahl der Fertigteile

Schreiner erstellten Kataloge für Angehörige der unterschiedlichen gesellschaftlichen Ränge. In ihnen boten sie mit ausgesuchten Baumaterialien und einem Satz an Arbeitstagen Ausführungen von Neubauten für jede soziale Klasse an.

Die Kataloge führten unter Angabe der benötigten Standard-Arbeitstage für jeden einzelnen Gebäudetyp genaue Auskünfte zu Größe, Materialien und Stilelementen des Hauses auf. Die Kosten für den Bau eines Anwesens waren an den sozialen Rang und damit an das Einkommen des Kunden angepasst. Die Kataloge stellten unzählige Variationen in der Ornamentik zu Verfügung und garantierten dem Kunden zugleich, in der richtigen Preisklasse seines gesellschaftlichen Rangs zu bauen. Nicht zuletzt sollte die chronische Schuldenlast, unter denen viele Samurai litten, nicht noch mehr vergrößert werden (S. 122-124, 131).

Langfristige Auswirkungen

Trotz des starken finanziellen Einschnitts wuchs in der Domäne Chōfu während der Edo-Zeit die Wirtschaftskraft stetig an. Die Grundlage dafür lag in zahlreichen Innovationen: Die landwirtschaftliche Produktion konnte über die Gewinnung neuer Flächen schrittweise vergrößert werden, es gab neue Techniken bei der Herstellung von Salz, Kerzenwachs und Baumwolle. Die Entwicklung des Handels wurde forciert und mit einer umsichtigen Finanzpolitik machte man sich an die Tilgung der Schulden. Eine umfassende Bildung kam nicht nur Nachkommen von Samurai-Familien, sondern auch Kindern von Handwerkern, Kaufleuten und Bauern zugute (S. 153). Über die Kontakte nach Nagasaki erreichte neues Wissen aus dem Ausland die Region. Tatsächlich ging der Anstoß zur Modernisierung Japans von klugen Köpfen aus dem Südwesten Japans aus.

Schwarzweiß-Fotografie von sechs Samurai in traditioneller Kleidung, drei sitzend, drei stehend.

28. Es waren die jungen Samurai aus den Domänen Chōshū und Satsuma im Südwesten Japans, die die Absetzung der Shōgunats-Regierung forcierten. Links außen: Itō Hirobumi aus Chōshū, rechts außen: Ōkubo Toshimichi aus Satsuma.

 29. Die „Fünf aus Chōshū“ (Chōshū Goketsu: Endō Kinsuke, Nomura Yakichi, Itō Shunsuke, Yamao Yōzō, Inoue Monta, auf einer Fotografie von 1863 – in Anzüge gekleidet) stammten aus der Domäne Chōshū. Sie reisten 1863 nach England, um in London zu studieren. Alle fünf hatten später bedeutende Positionen im politischen Leben Japans inne.

Schwarzweiß-Fotografie von fünf jungen Japanern im Anzug.

Warum aus Chōfu?

In allen Kapiteln beschäftigt Armstrong sich unterschwellig mit der Frage, warum die jungen Revolutionäre in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gerade aus Chōfu kamen. Dazu macht er mehrere Ursachen aus:

1. Es herrschte eine besondere Kultur zwischen Daimyō und Gefolgsleuten (S. 12).

In der Umformung von Kriegern zu Bürokraten zu Beginn der Edo-Zeit lag generell viel Konfliktpotenzial, bei Gefolgsleuten der Familie Mōri war die Situation durch die wirtschaftliche Krise nach der Niederlage von 1600 noch verschärft. Gerade in der Krise war eine besondere Form der Regierung notwendig, und die Mōri etablierten ein System der Entscheidungsfindung, in dem alle Beteiligten gleichberechtigt sein sollten. Festgehalten wurden Beschlüsse in einem Dokument, in dem die Unterschriften aller im Kreis angeordnet waren, um keine Hierarchien zu demonstrieren (kasa renbanjō, wörtl.: „in der Form eines Schirmes gemeinschaftlich unterzeichnetes Schriftstück“). Armstrong führt dies als ein Beispiel dafür aus, dass in der Domäne der Mōri eine besondere Gemeinschaft entstand (S. 12).

2. Über Jahrhunderte wurde das Feindbild, die Zentralregierung in Edo, aufrecht erhalten (S. XV).

Regelmäßig wurde an den Verlust von 1600 erinnert und zugleich ein besonderes Selbstbewusstsein aufrechterhalten (S. 15). Die Kontakte zum Tennō-Haus in Kyōto unterstrichen das Bewusstsein, eine besondere Stellung innezuhaben (S. 9-10, 15).

3. Kontakte entstanden über Klassenschranken hinweg und blieben langfristig stabil.

In der Anfangszeit konnten die Vorgaben aus Edo zur örtlichen Trennung der Klassen in verschiedenen Stadtvierteln nicht realisiert werden, und auch bei einem zunehmenden Auseinanderdividieren der Stadtteile blieb es bei einer stärkeren Mischung der gesellschaftlichen Klassen als anderenorts (S. 22, 63). In der Domäne Chōfu gab es keinen (von der Regierung erzwungenen) Austausch der herrschenden Daimyō-Familie, die Mōri blieben in ihrem Territorium, und es konnte ein enges Verhältnis zu den Untergebenen entstehen (S. 22).

4. Die Regierenden ermöglichten allen Jungen eine breite Schulbildung.

Die Regierenden schätzten Wissen und Fähigkeiten vor Rang und Klasse, auch Angehörigen der Kaufmannsklasse war die Möglichkeit des Aufstiegs gegeben (S. 105). Dies führte zu zahlreichen Innovationen und wirtschaftlichem Wachstum.

Zwei Teetassen mit hellem Lack und Kerbe am Fuß.

30. Mōri Terumoto war ein großer Förderer der Hagi-Keramik, deren Ursprünge im Korea-Feldzug von Toyotomi Hideyoshi lagen: Koreanische Töpferfamilien wurden nach Japan gebracht, wo sie entscheidend zur Entwicklung neuer Töpferwaren beitrugen.

Viele koreanische Familien erhielten Privilegien, wurden in den Samurai-Stand erhoben und schufen die berühmtesten Teeschalen Japans, so auch in Hagi.

– Oft haben die Teeschalen aus Hagi eine Kerbe im Fuß.

Empfehlenswert: die Gesellschaftsstruktur im Stadtplan

Als Architekt rollt Armstrong die historischen Vorgänge aus architektonischer bzw. stadtplanerischer Perspektive auf: Wie zeigten sich gesellschaftliche Strukturen in der gebauten Umwelt?

Entstanden ist ein sachliches Arbeitsbuch, ohne prächtige, bunte Abbildungen, in knappem, sachlichem Stil. Die kurzen Kapitel enthalten in komprimierter Form viele Informationen, manchmal mit Wiederholungen: Sie erinnern an Vorlesungseinheiten. Begleitet wird der Text von aufschlussreichen Skizzen und sehr aussagekräftigen, detailliert ausgearbeiteten Tabellen und Listen.

Die Lektüre des Buches verlangt Vorkenntnisse zur Geschichte und Geografie Japans und Grundkenntnisse über die Ereignisse und politische Strukturen der Edo-Zeit.

Deutlich wird, dass die großen Städte Anfang des 17. Jahrhunderts Ōsaka und Kyōto waren, dass Edo selbst noch im Aufbau war, und parallel zu Edo weitere Städte im Land entstanden, so auch Hagi. Die Planung der Städte orientierte sich an den alten Hauptstädten und übernahm von dort viele technische Lösungen. Dort hatten schon Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi Grundideen wie die Trennung der Stände in Stadtvierteln oder die zeitweise Anwesenheit der Daimyō in der Hauptstadt (Vorläufer des sankin kōtai-Systems der Tokugawa) umgesetzt (S. 34).

Armstrong denkt gesellschaftliche Ideen in räumlicher Umsetzung und zeigt in den Kapiteln sukzessiv die Schritte, die es braucht, um eine Burgstadt anzulegen und aufzubauen: den Bau der Burg und die Anlage der Burggräben an den Anhöhen, die Entwässerung des Bodens im Delta mit Hilfe von Kanälen und Deichen, über die Umleitung der Flüsse und den Bau von Hochwasserschutz, die Gestaltung der Küstenlinie über Landgewinnung und Anlage eines Hafens, die Anlage der Wohnblocks und des Straßensystems.

Der Text eignet sich optimal dafür, mit Hilfe eines Stadtplans die beschriebenen Vorgänge im Detail nachzuvollziehen.

Denn Armstrong setzt sich in seiner Beschreibung sehr genau mit Details auseinander: die Anlage des Straßennetzes (S. 52-54), das genaue Ausmessen der Einheiten (S. 60), die Entwicklung der sieben Stadtbereiche im Delta (S. 80-82), eine genaue Beschreibung der verschiedenen Typen von Eingangstoren (S. 136). Genau diese Akribie macht Vorgänge anschaulich, die allgemein bekannt sind, und die man so in ihrer konkreten Umsetzung versteht.

Es ist also kein Buch, durch das es sich einfach hindurchspazieren lässt, aber es birgt die Möglichkeit einer neuen Wahrnehmung: Die Straßeneinteilungen nach Kartenausschnitten von 1852 und von 1970 zeigen, dass sich das Gitter der Straßen trotz wechselnder Bebauung innerhalb der Häuserblocks im Großen und Ganzen über die letzten Jahrhunderte erhielt.

20.03.2022 (Ausgabe 06)

Susanne Phillipps

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Bildnachweis

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Buch-Arrangement Hagi: Von Susanne Phillipps – Eigenes Werk

01: Von As6022014 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16979037

02: Von Mukai – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6793433

03: By Unknown author – 毛利博物館蔵「毛利輝元画像」, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90856865

04: Von 80年以上前の絵葉書であり、著作権の期限は明らかに切れている- 古絵葉書をオークションで購入し、デジカメで自ら撮影したもの, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=24629459

05: Von Alvin Lee – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39198355

06: Von 不詳- 毛利博物館蔵「毛利元就座備図」, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90759539

07: Von Kanō Takanobu(1571 – 1618)- The Japanese book "Kyōtō Kinsei no Shōzōga (京都近世の肖像画)", Kyoto City, 1996, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10869601

08: Von Ogata Kōrin – The Japanese book "Art treasures of Japan. Special exhibition held in commemoration of the sixtieth year of Emperor Hirohito's reign (日本美術名宝展:御在位六十年記念)", Nippon Television Network Corporation, 1986, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10866238

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